Für mehr Gedankenfreiheit und Gedankenfrische

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Schreiben an die „Dialogrunde in einer von Covid-19 verseuchten Zeit“ – Jänner 2022

In den vergangenen zwei Jahren habe ich den Eindruck einer Art „intellektueller Starre“ gehabt; Covid-19 und der Coronismus haben dermaßen das Leben geprägt, dass daneben kaum mehr Gedankenfreiheit und Gedankenfrische da war, um über das zu sprechen, was „tiefer“ liegt bzw. zu dem, was die Zukunft bringen wird, wenn wir die Geschicke der Welt ausschließlich jenen überlassen, die sie derzeit – aufgrund ihrer finanziellen Macht – entscheidend prägen.

Persönlich hat es mir immer wieder viel Kraft gekostet, mich von den „Notstandsgedanken“ zu befreien und weiter zu denken, nach vorne. Die gemeinsame Arbeit in unserer Dialogrunde war mir eine große Hilfe dabei.

Sicherlich hätte es auch anderen Menschen aus dem Kreis unserer „Zustimmenden“ gutgetan, sich in den Dialog aktiv einbringen zu können und nicht nur Nutznießer unserer Botschaften zu bleiben.

Doch wollten/konnten wir keine Plattform zu einem offenen Austausch anbieten.

Der Coronismus hat viele gesellschaftliche Probleme in aller Deutlichkeit offengelegt: Die Fragilität der demokratischen Grundrechte, das ins Unermessliche gewachsene Missverhältnis zwischen Reich und Arm, die manipulative Macht der großen Finanzkonzerne und Digitalriesen, die Korruption in Wissenschaft und Forschung …um nur einige Beispiele zu nennen.

Darüber ist auch viel geredet und geschrieben worden.

Weniger Raum hatten in der öffentlichen Debatte die existenziellen/ethischen Fragen zu Leben, Krankheit, Tod, Menschenwürde… und der damit verbundenen Entscheidungsfreiheit des Einzelnen.

Bernd Karner hat in unserer Dialogrunde geschrieben, dass es zur Bewältigung der Krise nicht nur Technik, sondern auch ein Mehr an Philosophie braucht. 

Darunter verstehe ich eine tiefergehende Auseinandersetzung (individuell und kollektiv) zu ethischen Fragen, als Rahmen und Gehäuse für „technische“ Maßnahmen.

Wenn die Frage nach dem „Sinn“ und der damit verbundenen „Ethik“ nicht im Mittelpunkt steht, geht die Welt immer stärker in Richtung „Transhumanismus“: d.h. technologisch manipulierte und manipulierbare Maschinenmenschen!

Es geht mir nicht um eine grundsätzliche Verteufelung von künstlicher Intelligenz. Bedenklich finde ich, wenn ein transhumanistisches Modell der gesamten Welt übergestülpt werden soll, wie dies ansatzweise im Coronismus über die Erfassung aller Menschen mit Hilfe von „Grünem Pass“ und Impfzwang experimentiert worden ist: Als einzig mögliche und akzeptierte Therapieform, von oben herab verfügt und mit mehr oder minder starker Gewalt durchgesetzt.

Die Rationalität der sogenannten freien Marktwirtschaft hat alle anderen Sichtweisen von „Vernunft“ ins Abseits gedrängt; der Atomphysiker und Philosoph Hans-Peter Dürr hat dies in Zusammenhang mit Schulbildung deutlich auf den Punkt gebracht: „Eine einseitige Ausrichtung auf „Verfügungswissen“ (instrumentelles Wissen für den Markt) zu Lasten des „Orientierungswissens“ verformt Köpfe und Herzen…“

Diese einseitige kulturelle Prägung auf die Werte des „Marktes“ bezogen, zieht sich durch alle Bereiche: Schule, Wissenschaft, Forschung, Medien, Politik …und daher sind auch die nächsten Schritte im Programm des „Great Reset“ (des großen Umbruchs) eine logische Folge dieser Geisteshaltung: Das 5G-Netz, die Nuklearenergie, die digitale Identität und digitale Währung…

In vergangenen Zeiten hatten sich „Wertkonservative“ und „Grüne“ mit solchen Fragen beschäftigt. Die „Grünen“-Parteispitzen haben sich nun anscheinend auf den „Great Reset“ eingestimmt… “Wertkonservative“ gibt es zwar überall verstreut, aber kaum als politischen Bezugspunkt.

Gab es in Vergangenheit von Wirtschaftsinteressen unabhängige Forschungsinstitute und Medien, die Raum für eine kritische Betrachtung der Entwicklung boten, werden die Freiräume für unabhängige Forschung und Information immer enger.

Was tun? Ich denke an eine Art „Ethikkomitee“. Die Bezeichnung finde ich allerdings schrecklich!

Dabei denke ich an eine Gruppe von Menschen aus verschiedensten Bereichen (Ärzte, Apotheker, Journalisten, Philosophen, Theologen, Historiker, Naturwissenschaftler… Mütter, Opas…), die NICHT den Anspruch haben, Antworten zu geben, Gutachten zu erstellen oder zu beraten…, wie dies beispielsweise der Auftrag des Landesethikkomitee zu Gesundheitsfragen ist.

Es sollten in meiner Vorstellung vor allem Fragen aufgeworfen werden, die zum Nachdenken und Vertiefen inspirieren sollen

Erfahrungsberichte zu anderen Lösungsansätzen, auch persönliche Zweifel, Geschichten…, aber keinesfalls Rezepte!

Eine andere Möglichkeit wäre, eine Dialog-Gruppe auf Telegram zu bilden, um unsere „Zustimmenden“ zum Mitdenken einzuladen. Und gleichzeitig viele interessante Infos und Links einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Ich wäre überfordert, ein solches Projekt allein zu stemmen. Vielleicht gibt es aber in unserer „Dialog-Gruppe“ Leute, die so etwas in die Hand nehmen könnten, um eine Bewegung von unten aufzubauen.

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