(M)ein Höfl in den Anden

2014-10-01

Warum sich nicht mit einem kleinen Höfl in den Anden beschenken? Auch wenn man sich nicht selbst an den Früchten dieses Hofes erfreuen kann? Doch braucht es wenig Vorstellungskraft, um die Freude jener Menschen mitvollziehen und teilen zu können, die in diesem Höfl eine Heimat finden, aus der sie nicht abwandern müssen, weil genug zum Essen da ist.

Gerade im EXPO-Jahr 2015, das der „Ernährungssicherheit“ gewidmet ist, könnte diese Patenschaft ein Zeichen sein, dass es jenseits von Markt und Business eine Welt der Verbundenheit gibt, zu einem „Guten Leben – buen vivir – oder sumak kawsay (wie es in der Quechua-Sprache der indigenen Völker heißt), in der andere Werte und Ziele im Mittelpunkt stehen. Für mich persönlich ist das Engagement zu diesem Projekt auch ein „Dankeschön“ an Land und Leute in Ecuador, von denen ich in den letzten Jahrzehnten einiges zum Thema des „Guten Lebens“ gelernt habe.

Es folgt eine ausführliche Projektbeschreibung; die Durchführung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem FEPP in Ecuador und mit der OEW (Organisation für Eine Welt)in Südtirol. Eine laufend aktualisierte Fotodokumentation ist ab 11. Juni 2015 im Web einsehbar: www.arnoteutsch.org/ecuador

Südtiroler Patenschaft zur Unterstützung von Bauernfamilien in Ecuador

Diese Patenschaft ermöglicht:

  • Hunderten von Bauernfamilien eine Hilfe gegen Armut und Unterernährung.
  • Die Sicherung des Ackerlandes für die Bauern; die Äcker müssen nicht mehr aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und Wucherzinsen an Spekulanten verkauft werden.
  • Bäuerinnen und Bauern müssen nicht mehr in die Städte bzw. ins Ausland abwandern.

Ausgangslage:

  • Die Kolonisierung durch die Spanier hatte den indigenen Völkern in Ecuador die besten Ackerböden geraubt.
  • Die „Grüne Revolution“ in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat in der lokalen Landwirtschaft große Schäden hinterlassen (Abbau der landwirtschaftlichen Vielfalt zu Gunsten von Monokulturen; Abhängigkeit von Pestiziden, Verschuldung, Abwanderung…).
  • Ein Großteil der männlichen Bevölkerung ist ins Ausland bzw. in die Städte abgewandert; die Felder werden vielfach von Frauen und älteren Menschen bebaut.
  • Landgrabbing (viele Grundstücke werden zu einem Spottpreis von Spekulanten angekauft, weil sich die Bauern in einer finanziellen Notlage befinden)
  • Ein Großteil der Bauernfamilien hat lediglich eine kleine Ackerfläche zur Verfügung (2.000 bis 3.000 qm) und muss damit das Einkommen sichern.
  • Rund die Hälfte der Landbevölkerung leidet an Hunger und Unterernährung.

Ziele des Projektes:

  • Ernährungssicherheit: Von Hunger und Unterernährung bedroht sind vor allem die Kleinbauernfamilien bzw. die Familien von Landarbeitern. Das SIPAS-Projekt (nähere Beschreibung weiter unten) zielt darauf ab, Qualität und Vielfalt der Ernährung zu sichern: mehr Vitamine durch den Anbau von Obst und Gemüse, mehr Kohlenhydrate durch den Anbau von Getreide und Knollenfrüchten, mehr Proteine von Hülsenfrüchten, Eiern, Milch, Fleisch und Fisch.
  • Stärkung der lokalen Wirtschaft: Reduzierung der Transportwege und der Verpackung, Förderung der lokalen Märkte, Abbau der Verschuldung und der Abhängigkeit von Wucherzinsen auf Kredite.
  • Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch Zugabe von Mist (Kleintierhaltung) und Kompostierung
  • Bessere und nachhaltige Nutzung der kleinen landwirtschaftlichen Flächen: z.B. durch Errichtung von Fischteichen (Forellen- und Karpfenzucht) in 10 qm großen Becken, Bienenzucht auf 4 qm Fläche, Hecken mit nutzbaren Beerenpflanzen usw.)

Maßnahmen:

  • Aus- und Weiterbildung sowie Beratung durch ausgebildete Fachleute;
  • Finanzhilfe für den Ankauf von Saatgut, landwirtschaftlichen Geräten und Kleintieren. Die Höhe des Beitrags ist an die jeweilige wirtschaftliche Ausgangslage der Familie angepasst. Durch diesen einmaligen Beitrag werden die Voraussetzungen geschaffen, dass die Bauernfamilie aus der Armutsfalle aussteigen kann.

 

(*)Was versteht man unter „SIPAS“-Bewirtschaftung?

SIPAS = Sistemas integrales de produccion agropecuaria sostenible oder auch „Fincas integrales“. Es handelt sich im Wesentlichen um eine Form von Permakultur, die sich an die jeweils gegebenen Bedingungen anpasst. Derzeit sind rund 6.500 Familien am Projekt beteiligt. Jene Campesinos, die sich am System der Fincas integrales beteiligen, werden Sipero bzw. Sipera genannt.

  • Das Sipas-Projekt stärkt vor allem die Rolle der Frauen in der Familie und in der Gemeinschaft: sie müssen zwar wesentlich mehr als bisher in den Gärten und Äckern arbeiten, verwalten aber selbst das Geld vom Verkauf der Produkte für den Familienhaushalt.
  • Die „Finca Integral“ verhindert das Landgrabbing und lässt den Boden im Familien- bzw. Gemeinschaftsbesitz.
  • Wichtige Ziele sind außerdem die Verbesserung der Wohnbedingungen, die Versorgung mit sauberem Wasser und eine besondere Achtsamkeit auf einen nachhaltigen Schutz der Bodenfruchtbarkeit.
  • Projektpartner in Ecuador: FEPP (Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio.
  • Wir bitten die Südtiroler Bevölkerung um eine finanzielle Unterstützung des Projektes; willkommen ist jede Art von Spende. Ein Spendenkonto ist bei der Raika Bozen eingerichtet worden.

Raika Bozen „Patenschaft Campesinos Ecuador“

IBAN IT 95 Q 08081 11600 000300210200

Swift RZSBIT21003

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