Oldies & News – Blicke zurück nach vorne

Maschinenmensch

Seit 12 Jahren verschicke ich an rund vierhundert Personen aus meinem Bekanntenkreis mehr oder weniger regelmäßig einen Newsletter.  An Menschen aus der Politik, den Medien, der öffentlichen Verwaltung und an ökosozial engagierte Vereinigungen und Personen. Meine Absicht dabei war die Einladung zum gemeinsamen Nachdenken, zum Dialog über „die Zeiten, die kommen“, zu neuen Wegen in Richtung Nachhaltigkeit und Gutes Leben.

In den letzten Jahren lag dabei der Fokus auf Nahrung und Ernährungssouveränität, in Verbindung mit der landesweiten Kampagne „MAHL-ZEIT!“, die viele Unterstützer gefunden hat. Nun gibt es zu diesem Projekt eine eigene Homepage und einen Verteiler, über den Kommunikation und Vernetzung laufen.

Beim Aufräumen meines nun schon fast 50 Jahre alten „politischen Schreibtisches“, auf dem ungeordnet Fragmente aus verschiedenen Epochen  herumliegen, habe ich Einiges gefunden, was wert sein mag, neu betrachtet, aktualisiert und weitergeführt zu werden.

Warum diese Reise in die Vergangenheit? Sie hat nichts mit Nostalgie zu tun, obwohl sich sicherlich eine Menge an Erinnerungen und Bildern entrollen, die mit den einzelnen Texten und Veranstaltungen verbunden sind. Wesentlich jedoch scheint mir folgende Überlegung: Es hat seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts auch in Südtirol viele Veränderungen gegeben. Das Land ist offener geworden und bietet größere Räume für Dialog und Meinungsvielfalt. Der genius loci, der Ortsgeist oder – anders ausgedrückt –  die kulturelle und ökologische Qualität - hat sich dem angepasst und zwingt nun Andersdenkende nicht mehr zur Flucht. Alte und starre ideologische Mauern sind abgebröckelt und schaffen so den Boden für ein gemeinsames ent-ideologisiertes Nachdenken zur Gestaltung einer lebenswerten und zukunftsfähigen Entwicklung.

Vieles von dem, was in den vergangenen Jahrzehnten zum „Guten Leben“ vorgeschlagen und angedacht worden ist – etwa in den vielen Aktionen des Vereins Ecolnet –  war den Zeiten voraus und könnte nun in einem kulturell offeneren Umfeld aufgegriffen und weiter vertieft werden.

Dies also ist die Absicht dieser Oldies in den Blicken zurück nach vorne.

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One Response to Oldies & News – Blicke zurück nach vorne

  1. Silke scrive:

    Lieber Arno,

    danke für deine Gedankenimpulse zum Thema Maschinenmensch.

    In diesem Zusammenhang kann ich die Ausgabe Nr. 45 der Zeitschrift Brennstoff empfehlen (im Anhang als PDF – gerne zum Weiterleiten).

    Mir persönlich machen viele Zukunftsszenarien in Hinblick auf Automatisierung und Digitalisierung Angst, sie erzeugen Unbehagen und Befremden. Wenn die Entwicklung wirklich noch stärker in diese Richtung geht, dann ist das nicht meine Welt. Es hängt bestimmt auch damit zusammen, dass derzeit ein stark wissenschafts- und technikgläubiges Weltbild dominiert.

    Wenn Leute wie Prof. Matzler (Uni Bozen) wörtlich sagen, diese Entwicklung sei ohnehin nicht aufzuhalten, dann möchte ich dem entgegensetzen, dass wir Menschen als Subjekte doch imstande sein sollten, bestimmte (menschen-, also hausgemachte) Entwicklungen zu bremsen oder in eine andere Richtung zu lenken, wenn sich herausstellt, dass mehr Schaden als Nutzen entsteht… Aber ganz offensichtlich sind die meisten Entwicklungen nicht von der Vision des guten Lebens geleitet. Ich persönlich versuche, mir mein Menschenherz zu bewahren und kein “Maschinenherz” zu bekommen.

    Liebe Grüße
    Silke

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