Gärten für die Welt

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Wieder einmal stehen Flucht und Migration im Mittelpunkt der politischen und sozialen Konflikte. Wieder geht es um „Kriegsflüchtlinge ja-zum Teil-mit Höchstgrenze“, „Armutsflüchtlinge nein“ und wieder werden Lösungen vorgeschlagen, die lediglich die Situation optisch verbessern und innenpolitische Risiken mildern.


Langfristig wirksame Lösungskonzepte wären notwendig; doch für solche ist anscheinend nie Zeit genug. Ohne den Mut, unser Wirtschaftssystem und unser Handelspolitik zu hinterfragen, ohne einen radikalen Paradigmenwechsel wird sich nichts ändern. Ohne Ernährungssouveränität werden sich Hunger, Landflucht, Kriege und Migration verschlimmern.
Im Herbst dieses Jahres wird die UNO-Weltkonferenz Habitat III Leitlinien für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung ausarbeiten. Eine sich wiederholende Gelegenheit zum Setzen neuer Akzente. Warum diese nicht nutzen?
Drei Eckpfeiler sollten im Mittelpunkt stehen:

• Die Stadt zum Garten machen
• ein Zurück aufs Land ermöglichen,
• das Menschenrecht auf Gärten anerkennen.

All dies sind wesentlich Voraussetzungen für Ernährungssouveränität!
Kann Ernährungssouveränität ohne das Recht auf Gärten verwirklicht werden? Lassen sich zukunftsfähige Metropolen gestalten, ohne die Stadt zum Garten zu machen und gleichzeitig das Land und die Landwirtschaft wieder möglich, lebenswert und damit „schmackhaft“ zu machen?
Die Stadt muss zum Garten werden. Nur dadurch kann sie zukunftsfähig werden, Lebensqualität und Klimaschutz sichern. Kurzfristig können Landflucht und der Bevölkerungsdruck auf die Städte kaum gestoppt werden – vor allem nicht im Süden der Welt. Gärten können aber auch kurzfristig anderes Leben in die Städte bringen.
„Urbane Gärten sind Teil einer lebenswerten, lebendigen und zukunftsfähigen Stadt (…). Wir fordern Politik und Stadtplanung auf, die Bedeutung von Gemeinschaftsgärten anzuerkennen, ihre Position zu stärken, sie ins Bau- und Planungsrecht zu integrieren und einen Paradigmenwechsel hin zu einer ´gartengerechten´ Stadt einzuleiten“ heißt es im Manifest des deutschen Urban Gardening Netzwerks. Mehr dazu auf der Webseite Die Stadt ist unser Garten – Urban Gardening Manifest)

Der Weg zurück aufs Land: In vielen ländlichen Gebieten ist ein würdiges Überleben nicht mehr möglich; die Gründe dafür sind verschieden und hängen u.a. mit der mangelnden Verfügbarkeit von Ackerland, den geringen Preisen für landwirtschaftliche Produkte, mit dem Fehlen von Infrastrukturen, mit Landgrabbing zusammen. Wenn sich dies nicht ändert, bleibt vielen Menschen nur die Flucht in die Städte. Dies zerstört vielfach die bestehenden sozialen Netze (Großfamilie, Nachbarschaft) und schafft Abhängigkeiten vom Markt, was wiederum die Verfügbarkeit von finanziellen Ressourcen notwendig macht. Zukunftsfähig werden Großstädte nur, wenn wieder die Rückkehr aufs Land möglich und zur erstrebenswerten Alternative wird.
Gärten als Menschenrecht: Wäre dies nicht ein notwendiger Schritt gerade in solchen Zeiten, in denen Millionen Menschen zur Flucht gedrängt werden? Weit wirkungsvoller als jene scheinheilige Form von „Entwicklungshilfe“, die letztlich oft nur eine maskierte Exporthilfe für Großkonzerne ist? Und darauf zielt, Markt- und Konsummodelle weltweit zu verbreiten?
Ein großer Teil der weltweiten „Entwicklungshilfe“ ist letztlich eine „Hilfe“ zu weiterer Abhängigkeit: Immer dort, wo solche „Hilfe“ eingesetzt wird, wird Abhängigkeit vom Markt und damit von großen amerikanischen/europäischen Konzernen geschaffen. Lokales Saatgut wird verdrängt und durch Monsanto und ähnliche Konzerne ersetzt (emblematisch ist das Beispiel in Iran, bzw. der Druck auf viele afrikanische Länder, „Saatgutgesetze“ zu erlassen, die den lokalen Tauschmarkt an Saatgut eingrenzen.
Gerade in Hinblick auf die Weltkonferenz HABITAT III macht es Sinn, mehr GÄRTEN FÜR DIE WELT zu fordern. Für bessere Nahrung, buntere Vielfalt und menschenwürdige Lebensqualität.

Mit herzlichen Grüßen
Arno
Wer mitmachen will: www.gardenhumanright.org

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